Legasthenie - und (LRS) Lese-Rechtschreib-Training


Was ist Legasthenie?

Legasthenie ist keine Behinderung oder Krankheit, sondern eine genetisch bedingte besondere Informationsverarbeitung. Darum können legasthene Kinder mit den in der Schule angebotenen Standardmethoden nicht ausreichend Lesen und Schreiben lernen.

 

Wird die Legasthenie jedoch rechtzeitig erkannt, kann das Lesen / Schreiben durch speziell ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen und individuelle Förderung durchaus erlernt werden. Bleibt die Problematik jedoch unentdeckt, ergeben sich als Folge häufig Verhaltensauffälligkeiten wie Unaufmerksamkeit und Unruhe.

Schnell wird der falsche Schluss gezogen, die Kinder hätten diese Schwierigkeiten beim Umgang mit den Kulturtechniken (Lesen, Schreiben und / oder Rechnen) durch ihr unaufmerksames Verhalten. 

 

Dabei ist es genau umgekehrt:

Da die besonderen pädagogisch-didaktischen Ansprüche beim Erlernen von Lesen und Schreiben im regulären Schulalltag nicht erfüllt werden, zeigen die Kinder auffällige Verhaltensweisen und sind unaufmerksam bzw. unruhig, wenn sie lesen / schreiben sollen. Bei anderen Tätigkeiten zeigen sie dieses Verhalten nicht, weshalb man auch nicht von einer Krankheit sprechen kann.

 

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Lese–Rechtschreib-Schwäche (LRS) und Legasthenie. Als Legasthenie bezeichnet man die Problematik, wenn es bei offensichtlich intelligenten Kindern zu einer Diskrepanz zwischen ihren allgemeinen Leistungen und den Leistungen beim Lesen / Schreiben kommt. Die Legasthenie hat genetische Ursachen, diese zeigen sich als differente Wahrnehmungen im optischen und / oder akustischen Wahrnehmungsbereich, durch differente Wahrnehmungen bei der Raumorientierung und / oder beim Körperschema.

 

Im Gegensatz dazu bezeichnet man als LRS eine durch besondere Umstände (z. B. lange Krankheit, Scheidung der Eltern etc.) erworbene Problematik beim Schreiben und Lesen, die vorübergehend auftritt. LRS macht sich allerdings, genau wie eine Legasthenie, durch eine erhöhte Fehleranzahl beim Lesen und Schreiben bemerkbar.

Erst die Gesamtheit der drei Test-Bereiche: Aufmerksamkeit – Funktion – Symptom ergibt Aufschluss über eine eventuell differenzierte Wahrnehmung in einem oder mehreren Bereichen und eine eventuell vorliegende Legasthenie. (AFS-Test)

 

Erst die Überprüfung der einzelnen optischen und akustischen Wahrnehmungsleistungen ermöglicht ein gezieltes Funktionstraining der einzelnen eventuell differenten Wahrnehmungen. Liegen differente Wahrnehmungen vor, ist das Symptomtraining allein, beispielsweise mehrmaliges Schreiben eines Fehlerwortes usw. nicht ausreichend, um eine Verbesserung im Umgang mit Schrift und Sprache zu erreichen.

 

Durch gezieltes Üben in allen drei Bereichen: Aufmerksamkeits-, Funktions- und Symptombereich, kann eine Verbesserung erarbeitet werden.

 

Unter folgendem Link können Sie den offiziellen Info – Flyer des Ersten Österreichischen Dachverbandes Legasthenie (EÖDL) einsehen. Das Lernzentrum Extrastunde ist Mitglied im EÖDL. http://issuu.com/dyslexics/docs/eoedlflyer

Das LRS- und Legasthenietraining im Lernzentrum Extrastunde erfolgt durch eine diplomierte Legasthenietrainerin (EÖDL).



AFS-Test zur Festellung einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Legasthenie

Im Lernzentrum Extrastunde wird mit Hilfe des AFS-Tests festgestellt, ob bei Ihrem Kind eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder eine Legasthenie vorliegt. Dafür wird der AFS-Test durchgeführt, ausgewertet und ein pädagogisches Gutachten erstellt.

 

AFS-Test – Was ist das?

Bei diesem Test steht „A“ für Aufmerksamkeit, „F“ für Funktion und „S“ für Symptom.

 

Im Aufmerksamkeits-Teil wird die Aufmerksamkeit des Kindes über eine bestimmte Zeitsequenz in Bezug auf Bilder, Halbsymbole und Buchstaben festgehalten. Im Funktions-Bereich wird auditive und visuelle Wahrnehmung jeweils in Bezug auf Differenzierung, Gedächtnis und Serialität überprüft sowie Raumwahrnehmung und die Wahrnehmung des Körperschemas. In den Symptom-Bereich werden die auffallenden Fehler beim Schreiben und Lesen aufgenommen. Hierfür können bereits vorliegende Lese-Rechtschreib-Tests und Beobachtungen von Eltern und Lehrern einbezogen werden.

 

Bei Feststellung einer eventuell vorliegenden Legasthenie wird ein individueller Trainingsplan für Ihr Kind erstellt, nach welchem im Lernzentrum Extrastunde das Legasthenietraining durchgeführt wird. Voraussetzung für den Trainingserfolg ist neben dem Training im Lernzentrum Extrastunde regelmäßiges Üben mit den Eltern zu Hause und die entsprechende Berücksichtigung der Problematik in der Schule.

 

Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema? Bitte rufen Sie mich an.

Gerne können wir die individuelle Situation Ihres Kindes und eine mögliche Vorgehensweise in einem kostenlosen Info-Gespräch erörtern.

 

Auf Ihren Anruf freut sich

Eva Büttner